Das multimediale Spezial: Aus Alt mach was neues Altes

UpcyclingWeinkisten zum Sitzen, Barrique-Fässer als Deko-Tische oder Fassböden als Schmuckelement: Weinutensilien werden oft ihre ursprüngliche Funktion genommen und einen neuen Zweck gegeben. Upcycling nennt sich das heute. Das klingt ein bisschen wie ein neues Modewort und das ist es irgendwie auch. Nicht zu verkennen ist die Ähnlichkeit zum Recycling. Der Duden definiert das als die „Aufbereitung und Wiederverwendung bereits benutzter Rohstoffe“. Upcycling hat es noch nicht in den Duden geschafft. Aber wie unterscheiden sich Recycling und Upcycling voneinander?

„Upcycling ist Recycling mit einem Design-Plus“, sagt Trendforscherin Corinna Mühlhausen. Einen solchen neuen Vertriebskanal nutzt das Unternehmen ecomoebel aus Dortmund. Auf seiner Plattform ZweitSinn vertreibt es Möbel und Accessoires, die zum Teil oder komplett aus ausgemusterten Gegenständen bestehen. „Sie werden entweder aufgearbeitet, umgearbeitet oder werden in ihren Kleinteilen zu einem neuen Element“, erklärt Friederike Chase von ecomoebel. Das Unternehmen arbeitet mit Herstellern und Designern zusammen, die die Möbel produzieren.

Also ist Upcycling die Wiederverwendung alter Dinge, nur auf schön gemacht. Neu wirkt das nicht wirklich. „Natürlich gab es das schon immer“, sagt Corinna Mühlhausen. Bereits in den 1970er-Jahren habe man Weinflaschen als Kerzenständer verwendet. „Der Unterschied ist die Professionalität, mit der das heute gemacht wird.“ Mittlerweile gebe es durch das Internet neue Vertriebskanäle, um upgecycelte Produkte an den Verbraucher zu bringen.

Einen solchen neuen Vertriebskanal nutzt das Unternehmen ecomoebel aus Dortmund. Auf seiner Plattform ZweitSinn vertreibt es Möbel und Accessoires, die zum Teil oder komplett aus ausgemusterten Gegenständen bestehen. „Sie werden entweder aufgearbeitet, umgearbeitet oder werden in ihren Kleinteilen zu einem neuen Element“, erklärt Friederike Chase von ecomoebel. Das Unternehmen arbeitet mit Herstellern und Designern zusammen, die die Möbel produzieren.

Möbel mit gutem Gewissen

Im Sortiment finden sich auch alte Weinkisten, die mit einem Schaumstoffblock und einem Überzug versehen als Fußablage oder Hocker umfunktioniert werden. Unter hundert Euro ist aber keine Kiste zu bekommen. Auch für einen Couch-Tisch mit eingelassenen Weinkisten-Brandings muss der Kunde einiges hinblättern. Mit dem „Vino“-Tisch wird aber nicht nur das Konto des Kunden um 1100 Euro leichter. Auch sein ökologischer Fingerabdruck soll im Vergleich zu einem neu hergestellten Tisch kleiner ausfallen – um 61 Kilogramm CO2.

Desinger-Möbel mit einem guten Gewissen. Das passt in den Trend der Nachhaltigkeit. Inwieweit hinter solchen Angeboten ein ökologischer Gedanke oder doch nur Profitorientierung steht, müsse jeder selbst beurteilen, meint Trendforscherin Corinna Mühlhausen. „Da traue ich dem Verbraucher sehr viel zu.“

Upcycling füge sich auch in die Tendenz zur Individualisierung und das damit verbundene Bestreben nach Eigenoptimierung ein, sagt Mühlhausen. Die Professionalität, mit der dieser Trend betrieben wird, werde wohl weiter zunehmen.

Davon kann wohl auch der Holzschnitzer Michael Alexandrov profitieren. Er macht aus Weinfassböden kleine oder große Kunstwerke. Etwas improvisierter geht es im Eco-Café in der Mainzer Neustadt zu. Weinkisten und Euro-Paletten ersetzen hier klassisches Gastromobiliar.

Das multimediale Spezial im Überblick:

Wie sieht Upcycling aus? Esther Widmann beantwortet diese Frage auf ihrem Blog dasselbeingruen aus einer ökologischen Perspektive und begibt sich dabei unter anderem in die Welt der Mode. Mit einer ganz anderen Form des Upcyclings beschäftigt sich der Musikblog treeofmusic. Denise Frommeyer zeigt hier, wie Wiederverwertung in der Musik funktioniert.

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